Monatsarchiv 15. Mai 2012

Feuilleton

Feuilleton; franz. = (das unterhaltende) Blättchen.
Unter Feuilleton versteht man den literarisch-unterhaltenden Teil einer Zeitung. In diesem Teil stehen Rezensionen, Kritiken, Buchbesprechungen usw. Ein literarischer Beitrag im Feuilletonteil der Zeitung wird ebenfalls Feuilleton genannt. Es handelt sich dabei meist um einen Aufsatz populärwissenschaftlicher Art, geistreich und meist im Plauderton geschrieben.
Ein feuilletonistischer Aufsatz ist eine journalistisch-literarische Kunstform. Das Feuilleton trägt wesentlich dazu bei, oftmals auch durch seinen Wortwitz, dem Leser trockene Themen nahezubringen.

Das politische Feuilleton hatte vor allem im Absolutismus eine herausragende Bedeutung (HEINRICH HEINE, LUDWIG BÖRNE), da durch gekonntes Wortspiel die Zensur nicht zugreifen konnte. Es wurde zwischen den Zeilen gelesen.
Die NS-Kulturpolitik konnte das Feuilleton nicht völlig stoppen, aber bis heute hat es die Bedeutung, die es einst hatte, nicht wieder erreicht. Heute ist das in der ursprünglichen Form auch nicht mehr nötig, denn niemand ist gezwungen, seine Meinung hinter Wortspielen zu verstecken. Das politische Feuilleton ist heute mehr und mehr von der Glosse abgelöst worden.
Heute werden dem Leser im Feuilleton vor allem Auskunft und Aufklärung zu allgemein interessierenden Fragen, vor allem zu Literatur, Musik, Theater und Film – zur Kunst insgesamt vermittelt. Feuilletons nehmen nicht selten die Form von Buchbesprechungen, Rezensionen usw. an.

Selbst in der bittersten Frucht ist Zucker enthalten.

– Terry a O’Neal